Weingut Aldinger

Seitdem Gert Aldinger 1992 den Betrieb übernahm und auf rigorose Ertragsreduzierung und den Anbau internationaler Rebsorten umstellte, ist das Weingut Aldinger federführend für die Region Würtenberg. Heute zählen die Fellbacher Weine als stilbildende Klassiker und sind Leitbild für viele der hier ansässigen Winzer. Mit Sohn Matthias Aldinger hat dazu gerade eine neue Winzergeneration Einzug gehalten. Aldinger wäre kein Spitzenbetrieb, wenn hier immer noch nach eingesessenen Mustern gearbeitet würde. Matthias ist ein begabter Winzer, dessen Tugenden Experimentierfreudigkeit mit Weitsicht verbinden.

Die nötige Substanz und Erfahrung ist im Weingut reichlich vorhanden. Und so kommen neben den Klassikern nun eben auch einige hochspannende und sehr ausgereifte Weine ins Portfolio. Die beiden Aldingers, die Brüder Matthias und Hansjörg, profitieren dabei von der Erfahrung des Vaters und des leider schon verstorbenen Großvaters. So überzeichnet und ausgetreten der Spruch sein mag, hier wird tatsächlich Tradition mit der Moderne verbunden.

»Matthias Aldinger nimmt eine altbackene und einfache Rebsorte und interpretiert diese neu. (…)«

Der Trollinger »Sine« ist einer jener Vertreter für eine völlig neue Herangehensweise in Württemberg. Matthias Aldinger nimmt eine altbackene und einfache Rebsorte und interpretiert diese als Naturwein neu, indem er sie erst im Ertrag stark reduziert und dann nach französischem Vorbild ausbaut. Ein ungeschminkter, hoch puristischer Trollinger, der an einen erstklassigen Beaujolais erinnert, der nie ein bäuerlicher Wein ist, aber immer der Rebsorte treu bleibt: Ein leichter Zechwein voller Spannung, den man so schnell nicht aus dem Gedächtnis verliert.

Auch die Lemberger knüpfen an einen frischen und nicht vom Holz überladenen Stil an. Besonders gut kommt dies bei der Ersten Lage aus dem Hanweiler Berg zur Geltung.

Photos: Weingut Aldinger

PASSENDER WEIN

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