Himmelherrgott, ist das expressiv – tons of aromatics, sofort beim ersten Schnuppern. Ein Riesling, den man nur schwer irgendwo verorten kann, was ihn unglaublich spannend macht: Der Schieferberg macht seinem Namen alle Ehre und gibt direkt eine dunkle, warme, erdig-schiefrige Würze preis, die ein bisschen an die Mittelmosel denken lässt. Quittengelée, Safran, Sanddorn, Tabak, jede Menge Honig-Gummibärchen, dann auch die typisch hefig-nussigen Noten, die wir bei den Achillée-Jungs so lieben. Mit etwas Luft wird die Sache floraler und erinnert an Rosenöl, Bergamotte, edle Holzpolitur, insgesamt stehen dem Wein seine ersten Reifetöne (ganz dezent Petrol, Weihrauch und etwas Bienenwachs, wir reden hier immerhin von 2017) bestens. Schon ersten und zweiten Schluck merkt man, wie die pikante Säure den Riesling frisch hält, dazu gibt ihm die dunkle Schiefermineralität viel Tiefgang. Aromatisch ähnlich expressiv wie im Duft, kühle Kräuter, Rauch, Orangenschale und trotz seiner druckvollen Konzentration eine schöne Feinheit. Kurz gesagt: geiler, individueller Stoff!
Boden: Schiefer auf Bernardvillé (metamorphes Gestein mit schichtartigem Aufbau), 3 Parzellen auf
insgesamt 130 Ar. 40% Hanglage nach Süden – Süd-Ost.
Nur Handarbeit und Handernte im Weinberg.
Filtration: sehr wenig exklusive Ablagerung, ausgezeichnetes Rohmaterial. Sehr lockere Kieselgurfiltration,
nur vorgemischtes Sulfit (4g/hL).
Vinifikation: Gärung von etwa neun Monaten, dann Gesamtreifung von 22 Monaten in Edelstahltanks auf der Hefe.